Kolumne: Gedanken nach 6 Monaten Onlinedating
- Hanna Kuschel

- 15. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 19. Aug.

Das Tinder-Spiel, schonmal gespielt? 🤓 Ich war mega neugierig, wie das digitale Rumbaggern wohl so funktioniert. Es ist, was es ist, sagt die Liebe.. 💖 Könnte man jetzt sagen. Ich sage: Es ist, was du draus machst 🤹🏼♀️
Meines Erachtens zentral für die Erfahrungen mit tinder & co.: was man sich davon erwartet.
Ich habe für mich inzwischen eine selbstwertschützende Einstellung gefunden. Eine Einstellung, mit der Swipen vor allem Spaß bringt und wenig frustrierend ist - am besten veranschaulicht über diese Metapher:
✨ Tindern ist wie Kuscheltiere-Angeln mit dem Greifautomaten ✨
Genau, diese Spielautomaten, mit denen man sich an abgeranzten Autobahnraststätten die Zeit vertreiben kann 🤖🎣🐻
HERE'S WHY:
🔹Man erwartet nix und will nur mal gucken, was man so angeln kann
🔹Wirklich angewiesen ist man auf keins dieser Kuscheltiere
🔹Man wirft keine 50 Euro Scheine ein, sondern investiert maximal 50 Cents
🔹Dieses eine süße Kuscheltier kriegt man nicht gegriffen
🔹Hat man ein Tier in der Roboterhand, kann es einem immer und zu jeder Zeit wieder entgleiten
🔹Das lässt sich auch nicht kontrollieren, indem man die Knöpfe fester drückt. So funktioniert das Spiel
🔹Der Erfolg des Spiels hat somit nix mit Können und/oder Persönlichkeit des Spielers zu tun
🔹Hält man ein erfolgreich erangeltes Kuscheltier in den Händen, sieht es oft ganz anders aus als durch die Automaten-Scheibe erahnt
🔹Mit diesem Kuscheltier möchte man unter Umständen nicht kuscheln
🔹Dafür können weder Spieler noch Kuscheltier etwas
🔹Man zuckt also mit den Schultern und denkt: Joa, und jetzt?
🔹Man legt es sanft auf die Fensterbank. Bestimmt kommt bald jemand, der genau dieses Tier mitnehmen möchte
🔹Dann wendet man sich dem Automaten zu und wirft weitere 50 Cents ein
🔹Mal gucken, was man so angeln kann
Dieser Text ist erstmals erschienen im Mai 2021.



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