Impuls: Welcher Kommunikationstyp bist du?
- Hanna Kuschel

- 29. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Beschwichtigend, anklagend, rationalisierend oder ablenkend? Finde es in diesem Text heraus.
Die hohe Kunst der Kommunikation ist schwer 🙏🏼
Virginia Satir hat vier Kommunikationsstile definiert:
Beschwichtigend
Anklagend
Rationalisierend
Ablenkend
Unten sind sie genauer erklärt.
Vorab: Was haben diese Stile gemein?
🔹️dass sie als selbstwert-inkongruent bezeichnet werden, d.h. man geht von einem niedrigen Selbstwert aus, den es zu stärken gilt
🔹️es ist kein Zugriff auf das gesamte Spektrum der Gefühle vorhanden
1. Beschwichtigend
Woran erkennt man einen beschwichtigenden Kommunikationstypen im Außen?
ist zustimmend, entschuldigend, ja-sagend, vorsichtig, rücksichtsvoll, immer freundlich und nett, auch wenn ihm/ihr nicht danach ist, übergeht eigene Gefühle
Wie sieht es im Innen aus?
Beschwichtigt, damit die andere Person nicht ärgerlich wird, kann Unstimmigkeiten nicht aushalten und versucht zu bereinigen, fürchtet immer, jemanden zu verärgern oder zur Last zu fallen, ständig auf der Suche nach der Schuld bei sich selbst
Wie kann man therapeutisch vorgehen?
Schrittweise Arbeit am Ärger, langsam Ressentiments herausheben, Selbstwertgefühl stärken, Entscheidungen treffen lassen, Nein-Sagen üben, Forderungen stellen, Wünsche äußern.
2. Anklagend
Woran erkennt man einen anklagenden Kommunikationstypen im Außen?
Nicht-zustimmend ("Fehler-Sucher"), fordernd, diktatorisch, beschuldigend, ablehnend, unterbrechend
Wie sieht es im Innen aus?
Um sich zu schützen, klagt er/sie an, damit der andere ihn/sie für stark hält, Wunsch, sich und seine Meinung anerkannt zu wissen, ständiges Warten auf Angriff und Niederlage, Angriff erscheint als beste Verteidigung, Gefühl, ungerecht behandelt zu werden und unverstanden zu sein
Wie kann man therapeutisch vorgehen?
Eigene Grenzen setzen, Ich-Botschaften, klare Regeln einführen: Kein Du, kein aber, keine Verallgemeinerungen, Destruktive Abläufe unterbinden, Negatives in Positives übersetzen, Empathie üben, auf Zuhören achten, Anklage in Bedürfnis übersetzen, von eigenen Gefühlen sprechen
3. Rationalisierend
Woran erkennt man einen rationalisierenden Kommunikationstypen im Außen?
Hat Angst vor Gefühlen und flüchtet sich ins Rationalisieren, ist vernünftig, überlegt, wirkt gesammelt, erklärend, spricht monoton, achtet auf korrekte Wortwahl, kopfgesteuert, neigt zu Grundsatzdiskussionen
Wie sieht es im Innen aus?
Angst vor Erregung und Gefühlen, damit große Angst vor Verlust von Kontrolle und Ausgeliefertsein
Wie kann man therapeutisch vorgehen?
Sehr langsam, auf Nuancen achten, auf nonverbalen Ausdruck, Therapeut/in muss eigene Sprache anpassen, denn wenn es zu schnell in die Nähe von Gefühlen geht, steigt die Bedrohtheit des Gegenübers. Wichtig: sehr viel Anerkennung und Wertschätzung geben und achtsam nonverbalen Ausdruck fördern
4. Ablenkend
Woran erkennt man einen ablenkenden Kommunikationstypen im Außen?
Lenkt ab und ignoriert damit die Bedrohung, ist ständig in Bewegung, produziert ständig neue Ideen, lenkt von allen Themen ab, die mit Stress verbunden sind, kommuniziert ohne Beziehung und ohne Tiefe, ist chaotisch und nervös
Wie sieht es im Innen aus?
Gilt als spontan, freundlich und unterhaltsam, Sehnsucht nach Kontakt und gleichzeitig Angst davor, Erleben von Einsamkeit, Angst vor Gefühlen, Orientierungslosigkeit
Wie kann man therapeutisch vorgehen?
Leiten, vollständige Transaktionen herstellen helfen, fokussieren, zu Ende bringen, abschließen, klar bleiben. Wo möglich, körperlichen Kontakt aufnehmen
Ich fand diese Typisierung mind-blowing 🤯
Mir fielen zu jedem Stil gleich mindestens Personen aus meinem Umfeld ein und auch bei mir fällt mir immer wieder was auf 😁
Mit Sicherheit vereinfacht diese Darstellung an der ein oder anderen Stelle.
Weshalb ich sie dennoch spannend finde:
🔹️ Liefert eine vergleichsweise einfache Orientierung, um die Sprache der Klienten und Klientinnen zu verstehen
🔹️bietet Ansatzpunkte, in welche Richtung die Beratung/Therapie gehen soll
🔹️und vielleicht ja auch Hinweise, worauf man selbst achten könnte 🧐
Quelle dazu: Virginia Satir, Selbstwert und Kommunikation
Die Bilder sind übrigens aus dem Online-Archiv des Metropolitan Museum of Art: https://archive.org/details/catalogueofpaint00metr





















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